//tell what artikel needs a video
 
 

Biographie eines Bohrturms

Seit 1988 überragt mit 54 Metern Höhe weithin sichtbar ein Bohrgerät der Firma Wintershall das Außengelände des Deutschen Erdölmuseums. "Turm 70", so seine frühere interne Bezeichnung, hatte zwei Jahre zuvor bereits 25 arbeitsintensive Dienstjahre abgeleistet und sollte eigentlich verschrottet werden. EikomagDoch dann kam alles anders und der 1961 bei Eikomag in Düsseldorf gebaute Bohrturm fand schließlich als Museumsexponat am Ufer der Wietze seine letzte Aufstellung.

Aufbau Turm 70 DEW 2 WebDie Jahre zuvor hatte er an wechselnden Orten in Niedersachsen und einmal in Schleswig-Holstein gestanden, meist nicht mehr als ein paar Monate, sogar im  Wattenmeer vor der Insel Borkum. Unter der Aufsicht von Bohrmeister Karl Dittmann aus Winsen wurde er 32 Mal auf- und wieder abgebaut; zum Transport der Bohranlage, die eine Hakenlast von 450/540 t bewältigen konnte, waren viele Sattelschlepper erforderlich. In der Zwischenzeit war es seine Aufgabe, Löcher in den norddeutschen Untergrund zu bohren - bis zu maximal 6.300 m, wozu 700 Bohrstangen aneinander geschraubt werden mussten. Auf diese Weise kamen im Laufe eines Vierteljahrhunderts 140 Kilometer zusammen.

In Wietze steht "Turm 70" nun bereits seit über 30 Jahren auf dem Altenteil - als Letzter seiner Art - und ist dadurch nicht ansehnlicher geworden. In all den Jahren haben die Witterung und mangelnde Pflege ihm arg zugesetzt, sodass nun endlich eine "Schönheitskur" fällig ist.

 Bohrplätze Turm 70