Historie
Das Erdölmuseum Wietze feiert 2020 seinen 50. Geburtstag. Die feierliche Übergabe des ehemaligen Betriebsgeländes auf der sog. Teufelsinsel von der Texaco AG an die Gemeinde Wietze fand am 29. September 1970 statt.
Anlass für die Einrichtung eines Museums, gab die geplante Einstellung des Förderbetriebes im 1920 eröffneten Ölschacht Wietze Anfang der 1960er Jahre. In jenen Jahren fiel firmenintern die Entscheidung, die letzten historischen Produktionseinrichtungen für die Nachwelt zu erhalten.
Insbesondere in den ersten drei Jahrzehnten seines Bestehens ist im Erdölmuseum dank zahlreicher ehrenamtlich Aktiver viel geschehen. So wurde das Museum, das ursprünglich nur in einem kleinem, 1961 auf dem alten Ölfeld ("Betrieb Kamerun") errichteten Fachwerkbau (1979 erweitert um einen Querflügel, heute Werkstatt und Schachtausstellung) eingerichtet war, schon im Folgejahr um ein Eingangsgebäude in Fertigbauweise am Schwarzen Weg ergänzt.
Nachdem 1982 seitens der Texaco AG die Genehmigung zur Aufstellung firmenfremder Exponate erteilt und 1985 das Freigelände auf knapp zwei Hektar bis an die Wietze vergrößert worden war, waren die Voraussetzungen zum steten Ausbau der Einrichtung gegeben.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes besonderer Höhepunkt war die Aufstellung des von der Wintershall AG gespendeten 54 Meter hohen Bohrturmes ("Turm 70") im Jahre 1988, der den Standort des Museums weithin sichtbar markiert und sich über die Jahre zu einem Wahrzeichen der Gemeinde entwickelt hat.
Nach der Gründung eines Fördervereins im selben Jahr, welcher 1991 die Trägerschaft des Museums (das seit 1989 unter dem Namen „Deutsches Erdölmuseum Wietze“ firmiert) von der Gemeinde übernahm, ging es dann mit viel Einsatz seitens zahlreicher Freiwilliger weiter zügig voran. Bereits 1992 konnte ein neues kleines Museumsgebäude unmittelbar am Schwarzen Weg eröffnet werden, das 1997 um die Eingangs- und Ausstellungshalle und schließlich 2002 noch um einen Verwaltungsflügel erweitert wurde. Seit 1993 wird das Museum hauptamtlich geleitet.
2004 wurde schließlich eine aufwändig mit zahlreichen Unterstützern und Helfern eingerichtete Feldbahnstrecke (Spurweite 600 und 900 mm) eingeweiht. Seitdem hat sich die Ausstellung, von kleinen Ergänzungen abgesehen, nicht mehr wesentlich verändert.
Zurzeit werden intensive Anstrengungen unternommen, das Museum zu modernisieren und für breitere Zielgruppen attraktiver zu machen. Damit verbunden ist die stärkere Berücksichtigung wirtschafts-, sozial- und umweltgeschichtlicher sowie gesellschaftsrelevanter Fragestellungen rund um das Thema fossile Rohstoffe und Energiewende.